

Ein Hauch von Wichtelmagie
Im Herzen des Zuckerwalds, wo die Bäume nach Vanille duften und der Tau wie Zuckerguss glitzert, leben vier ganz besondere Wichtel: Muffin-Mats, Keks-Karl, Sahne-Sam und Törtchen-Tilda. Man erkennt sie sofort an ihren kuscheligen Mützen und den Nasen, die stets ein wenig nach Kakao duften.
Diese vier Wichtel hatten eine geheime Aufgabe – sie schenkten den Menschen einen Hauch von Wichtelmagie, wenn diese ihn am meisten brauchten.
Wenn jemand traurig war, schickten sie ein kleines Lächeln in Form eines Aufklebers. Wenn jemand Mut brauchte, versteckten sie einen Glasmagneten mit einem ihrer Gesichter an einem Ort, an dem man ihn zufällig entdeckte – am Kühlschrank, an der Pinnwand oder in einer Schublade, die man lange nicht geöffnet hatte.
Doch eines Tages waren die Vorräte im Wichtelladen fast leer. Keine Muffins mehr, keine Keksstücke, nicht einmal ein Krümelchen Magie übrig. Die Wichtel sahen sich ratlos an.
„Was nun?“, murmelte Keks-Karl und rollte sorgenvoll seinen Bart auf.
Da kicherte Törtchen-Tilda und holte eine winzige Kiste hervor. Darin lagen vier glänzende Herzen aus Zuckerschnee. „Die Menschen brauchen nicht viel“, flüsterte sie. „Nur ein bisschen Wärme. Ein bisschen Glanz. Ein kleiner Wichtel auf einem Aufkleber kann mehr bewirken, als du denkst.“
Also machten sie sich an die Arbeit. Sie verpackten die letzten Reste ihrer Magie in kleine Dinge – süße Sticker, runde Magnete und liebevolle Botschaften.
Und weißt du was?
Seitdem trägt jeder, der einen dieser Wichtel bei sich hat, ein kleines Stückchen Zauber im Herzen. Manchmal kaum spürbar. Aber genau dann, wenn man es am meisten braucht – ist er da.

Claudia Wöhler • 12. Juni 2025
